Wir sprechen uns entschieden dagegen aus, bei der Besetzung des grünen Spitzenpersonals zur Bundestagswahl „Und tschüss“ zur Quote zu sagen.
Die Quote. Sie ist weder eine alte Mottenkiste, noch ein machttaktisches Instrument, das nach Belieben eingesetzt oder ausgehebelt werden kann. Die Quote ist gute grüne Tradition. Sie ist ein Erfolgsschlager der grünen Geschichte, weil sie männlich dominierte Strukturen aufbricht. Sie hilft uns auf dem Weg zu dem Zeitpunkt, an dem das Geschlecht nicht mehr ausschlaggebend ist für die Position, die eine Person in der Gesellschaft, in der Politik oder am Arbeitsplatz einnimmt. Die Quote bedeutet eine paritätische Verteilung von Macht und Einfluss, ebenso wie eine gerechte Verteilung von Pflichten und Verantwortung. Nicht nur in der Wirtschaft sorgt eine größere Vielfalt für mehr Erfolg, sondern auch die Grüne Partei lebt von der Vielfalt ihrer Mitglieder insgesamt und in den Führungsgremien.
Deshalb fordern wir Grünen auch die Frauenquote in den Vorständen und Aufsichtsräten der Wirtschaft. Deshalb hat unsere Partei gerade die herrlich selbstironische Mitgliederwerbekampagne ¨FIFTY-FIFTY¨ gestartet, die gezielt Frauen ansprechen soll. Und deshalb unterstützen viele von uns die Berliner Erklärung für Frauenquoten, die schon über 13.000 Menschen unterzeichnet haben.
Schon lange streiten wir Grünen – ob Frauen oder Männer – für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Es ist wirklich eine Schande, dass wir im 21. Jahrhundert immer noch so weit von dieser Selbstverständlichkeit entfernt sind. Dabei ist unsere Forderung mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Von der EU-Kommission bis zur Diskussion um die Quote in dieser sonst so ewig gestrigen schwarz-gelben Bundesregierung.
Aber dass manche glauben, wir Grüne könnten uns jetzt zur Bundestagswahl bei der Besetzung der Spitzenkandidatur von der Quote verabschieden, können wir nicht verstehen! Wir können es auch und gerade als junge Frauen bei den Grünen nicht nachvollziehen, weil wir wissen, dass auch bei den Grünen die Machtverteilung zwischen Männern und Frauen ohne Quote nicht ausgewogen wäre. Und eine Spitze ohne Frauen wäre doch altbacken, uncool und einfältig. Die Quote braucht es mehr denn je.
Sorry an alle grünen Mädels und Jungs, aber ein “Nein“ zur Quote geht nun mal gar nicht!
Die Quote rockt!
Weitere Infos:
Kampagne von Bündnis 90/Die Grünen: Projekt Fifty-Fifty: https://www.gruene.de/partei/projekt-fifty-fifty.html
Berliner Erklärung: www.berlinererklaerung.de
Parlamentarische Initiativen der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zur Quote:
https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/032/1703296.pdf https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/079/1707953.pdf
Initiatorinnen:
Agnieszka Brugger, MdB
Katrin Schmidberger, MdA Berlin
Gesine Agena, KV Friedrichshain-Kreuzberg
Verena Schäffer, MdL NRW
Sina Doughan, Bundessprecherin Grüne Jugend
Unterstützerinnen:
Meike Berg, Mitglied im Landesvorstand Berlin
Emily Büning, KV Eimsbüttel
Anna Cavazzini, KV Berlin-Mitte
Katharina Dröge, Vorsitzende KV Köln
Lisa-Marie Friede, Beistzerin im Landesvorstand der Grünen Jugend NRW
Clara Hermann, KV Friedrichshain-Kreuzberg, MdA Berlin
Sandra Hildebrandt, KV Friedrichshain-Kreuzberg, Sprecherin BAG Frauenpolitik
Carolin Jaekel, KV Hannover, Sprecherin GRÜNE JUGEND Niedersachsen
Hasret Karacuban, KV Köln, Sprecherin der LAG Frauenpolitik NRW
Sophie Karow, KV Düsseldorf, Sprecherin GRÜNE JUGEND NRW
Ska Keller, MdEP, KV Spree-Neiße
Agnes Krumwiede, MdB, KV Ingolstadt
Jessica Messinger, Landessprecherin GRÜNE JUGEND Baden-Württemberg
Irene Mihalic, KV Gelsenkirchen, Mitglied im Landesvorstand NRW
Melanie Müller, KV Friedrichshain-Kreuzberg
Josefine Paul, MdL NRW, KV Münster
Paula Riester, Vorsitzende BVV-Fraktion Friedrichshain-Kreuzberg
Anne Spiegel, MdL Rheinland-Pfalz
Carola Wesbuer, Landesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft&Finanzen Berlin
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